Juni 10, 2023

SECAI – Akzeptanz und Vertrauen für KI-basierte Energieeffizienzmaßnahmen

KI-basierte Energieeffizienzmaßnahmen benötigen Akzeptanz der Mietenden. In SECAI wird erforscht, wie sich Vertrauen steigern lässt.

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Die Vermeidung von Diskriminierung ist ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung von KI-Systemen und nimmt in SECAI eine zentrale Rolle ein. Um eine breite Akzeptanz zu gewährleisten wird bei der Entwicklung der KI-Modelle berücksichtigt, dass die Nutzerpräferenzen hinsichtlich der vorherrschenden Temperatur sehr heterogen und kontextabhängig sein können. Beispielsweise können abhängig von Aktivitäten der Nutzenden, Alter sowie kulturellem Hintergrund 20 °C als zu warm oder zu kalt empfunden werden. Vor diesem Hintergrund kann die Lösung von SECAI keine „one-size-fits-all-Lösung“ sein, da sonst die Bewohnerakzeptanz schnell verloren geht und die Lösung Subgruppen diskriminieren könnte.

In SECAI können Nutzende bei Bedarf mit dem System interagieren. Das hat einen entscheidenden Vorteil, denn sowohl die KI als auch die Nutzenden profitieren von dem Informationsaustausch. Diesem Ansatz zugrunde liegt das sog. „Human-in-the-loop“-Modell. Es sieht vor, dass Menschen und Maschinen zusammenarbeiten, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen. Im Rahmen des SECAI-Ansatzes können Bewohnende die Entscheidungen des Systems regulieren, Fehlanpassungen gegensteuern und so das Heizverhalten an das Wohlbefinden bzw. die jeweiligen Anforderungen anpassen. Das System soll wiederum aus diesen Eingriffen in Form von direktem oder indirektem Feedback lernen können und sich weiter optimieren. Ebenfalls soll es sich hinsichtlich der präferierten Heizleistung in bestimmten Räumen selbstlernend justieren, um den Komforterwartungen zu entsprechen. Dieses Lernverhalten verläuft schrittweise über die Zeit, sodass im Laufe des Projekts immer weniger Eingriffe in das System durch die Nutzenden erforderlich sind.

Obwohl eine Interaktion zwischen Nutzenden und System verschiedene Vorteile bringen kann, so soll diese Interaktion nicht notwendigerweise erforderlich sein. Das System soll auch ohne direkten Input der Nutzenden die Heizungssteuerung optimieren können. Dadurch wird sichergestellt, dass SECAI inklusiv ist und Vorteile für alle Nutzenden bringen kann, ungeachtet dessen Alter oder technologische Affinität.

Selbstverständlich wird die Akzeptanz des Systems nicht nur durch dessen Funktionalität bestimmt, sondern auch durch andere Faktoren wie z.B. Benutzerfreundlichkeit oder dessen Bedeutung für das tägliche Leben, In SECAI werden die Nutzenden deswegen auch bei der Erhebung von Anforderungen an dem System eingebunden. Damit sollen nicht nur ansprechende und intuitive Interaktionen zwischen Mensch und Maschine geschaffen, sondern auch Wege gefunden werden, um nachhaltige Verhaltensänderungen der Bewohnenden anzustoßen.

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